Zwei Monate waren vergangen,
seit Helen das letzte Mal
dem ARC das Leben zur Hölle gemacht hatte. Die Anomalie im
Einkaufszentrum
hatten sie wieder verschließen und auch die beiden
Andrewsarchus – ihren und
den fremden – hatten sie wieder zurück durch die
Anomalie treiben können.
Eigentlich hätte das James glücklich stimmen
müssen, denn immerhin hatten sie
so ein gefährliches Haustier weniger, um das man sich Sorgen
machen musste. Als
ob er nicht schon genug Mitarbeiter hatte, um die er sich Sorgen machen
musste.
Anomalien
suchten sie in den darauf folgenden acht Wochen
zwar immer wieder heim, aber wer machte sich eigentlich noch Illusionen
von
einem friedlichen Leben? Er erstattete dem Minister zwar immer noch
regelmäßig
Bericht, aber der war gar nicht so angetan von dem Schaden, der sich
bei der
letzten Aktion ereignet hatte. Die Glasfassade des ARCs, der ADD und
gar nicht
zu reden von all den eingedrückten Telefonzellen und
herausgerissenen
Briefkästen. Die alle auf das Konto von Peanut gingen, das
hatte er dem
Minister zumindest erzählt.
Der
war gleich der Meinung gewesen, dass die Elefanten
eigentlich schon lange abgeschafft gehörten, er wisse ja gar
nicht, was James
mit den lieben Tierchen wollte. Eigentlich hätte der ihm Recht
gegeben, wenn er
die Tiere nicht selbst wenigstens ein bisschen gemocht hätte.
Wenigstens
Helen hielt sich im Hintergrund. Aber laut
Cutter war das nie ein gutes Zeichen. Hörte man lange nichts
von ihr, plante
sie vermutlich wieder ihre nächste Gemeinheit.
Er
beobachtete den Professor in der letzten Zeit des
Öfteren dabei, wie er lange Metallstangen durch das ARC zu
einem Labor
schleppte. Das hatte er schon einmal getan, damals, bevor das erste ARC
in die
Luft geflogen war. Auf Nachfragen hatte er damals erwidert, dass er ein
Berechnungsmodell baute. Für Anomalien.
Lächerlich.
James trank einen Schluck aus seiner
Kaffeetasse und starrte dann wieder auf den Bildschirm seines PCs, auf
dem ein halbfertiger
Bericht an den Minister auf den letzten Schliff wartete. Als ob man
diese
Mistdinger irgendwie berechnen könnte.
Ohnehin
war er auf sein Team gerade nicht sonderlich gut
zu sprechen. Stephen hatte einen der ARCeigenen SUVs zu Schrott
gefahren, als
er den randalierenden Andrewsarchus hatte stoppen wollen. Noch etwas,
wofür James
sich vor dem Minister rechtfertigen musste. Seine Konsequenz daraus war
gewesen, Stephen zu Büroarbeit zu verdonnern. Akten sortieren
und solches zeug.
Telefonanrufe annehmen, damit James das nicht tun musste.
Außer die des
Ministers. Nie im Leben hätte James zugelassen, dass jemand
anderes mit dem
Minister sprach als er. Würde er das tun, würde der
Minister ihm vermutlich das
Budget noch weiter einkürzen.
Interessanterweise
hatte auch dieser Harper sich
entschlossen, ihnen zu helfen. Nachdem nick ihm im Einkaufszentrum das
Leben
gerettet hatte, weil er andernfalls von dem dort herumstreifenden
Andrewsarchus
gefressen worden wäre, hatte er sich entschlossen, Jenny bei
der
Vertuschungsarbeit zu helfen.
Die
erstaunlichste Wandelung hatte jedoch Connor
durchgemacht. Er war irgendwie … endlich erwachsen geworden,
auch wenn James
das so nie gesagt hatte, das war auch so etwas, das die anderen
Teammitglieder
gesagt hatten. Also hatte James sich notgedrungen dazu entschlossen,
dem
Cheftechniker ein kleines Team von Neulingen zur Verfügung zu
stellen, mit dem
er arbeiten und das er ausbilden konnte.
Magenschmerzen bereiteten James
aber nicht die Leute, die
neu zum Team dazugekommen waren, sondern die, die fehlten. Noch immer
waren
mehrere Mitarbeiter des Teams in der Urzeit verschollen. Aber wie
damals bei
Abby, Connor und Danny hatte keiner der anderen die vermissten Kollegen
vergessen oder gar aufgegeben. Niemals würden sie aufgeben.
Und James würde
persönlich dafür sorgen, dass es so blieb. Das Leben
musste schließlich
weitergehen, oder nicht?
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